Glaukomvorsorge / Früh­er­ken­nung des Grü­nen Stars

Das Glau­kom, auch grüner Star genannt, ist eine Augen­krank­heit, bei der als Folge eines Miss­ver­hält­nis­ses von Augen­innen­druck und Durch­blu­tung des Seh­nervs Schäden entstehen.


Meist ist der Augen­druck krank­haft erhöht. Dadurch kann es zu einer Schä­di­gun­gen des Seh­ner­ven mit Gesichts­feld­aus­fällen und im Spät­sta­dium zu einer Erblin­dung des Auges kommen.

Diese Erkran­kung gehört auch heute noch zu den häu­figs­ten Erblin­dungs­ur­sa­chen in den Indus­trie­na­tio­nen. Etwa 6 % der Bevöl­ke­rung Deutsch­lands sind betrof­fen. Auch in Indus­trie­na­tio­nen blei­ben ca. 50 % aller Glau­kome lange uner­kannt. Dabei ist diese Erkran­kung heute gut behan­del­bar, wenn sie recht­zei­tig erkannt wird. Meist ist die regel­mä­ßige Anwen­dung von Augen­trop­fen aus­rei­chend um ein Fort­schrei­ten zu ver­hin­dern. Zunehmend gewinnt die Laser­the­ra­pie an Bedeu­tung. Nur in sel­te­nen Fäl­len muss zu ope­ra­ti­ven Ver­fah­ren gegrif­fen werden.

Weil das Glau­kom anfangs völ­lig beschwer­de­frei ver­läuft, ist eine Vor­sorge aus ärzt­licher Sicht not­wendig. Wenn Sie die ers­ten Anzei­chen einer Seh­ver­schlech­te­rung fest­stel­len, ist meist schon ein Scha­den am Seh­nerv (Ner­vus Opti­kus) ein­ge­tre­ten, der nicht mehr zu behe­ben ist. Die­ser Scha­den am Seh­nerv ist durch eine augen­ärzt­li­che Netzvhaut­spie­ge­lung, aber wesent­lich zuver­läs­si­ger mit spe­zi­el­len Unter­su­chungs­me­tho­den wie z.B. der Seh­ner­ven­to­mo­gra­phie zu diag­nosti­zieren und mit einer kon­se­quen­ten The­ra­pie kann der wei­tere Ver­fall des Gesichts­fel­des auf­ge­hal­ten wer­den.

Vom 40. Lebens­jahr an soll­ten Sie sich alle zwei bis drei Jahre vom Augen­arzt unter­su­chen las­sen. Beson­ders Pati­en­ten mit erhöh­tem Risiko (fami­liäre Häu­fung, Kurz­sich­tig­keit, Dia­betes, Augen­ent­zün­dungen, Korti­son­thera­pie) ist auch frü­here und eng­maschi­gere Unter­su­chung an­zu­raten.

Zur moder­nen Glau­kom­dia­gnos­tik gehö­ren neben der Druck­mes­sung und der Seh­ner­ven­be­ur­tei­lung, das com­pu­ter­ge­stützte Gesichts­feld, die Seh­ner­ven­to­mo­gra­phie und die Pachy­metrie.

Eine Mes­sung des Augen­in­nen­drucks allein, wie sie von nicht-medi­zini­schen Berufs­grup­pen ange­bo­ten wird, ist für die Früh­er­ken­nung des Glau­koms nicht aus­rei­chend. Ohne die Beur­tei­lung des Seh­ner­ven­kop­fes ist eine Dia­gnose oder ein Aus­schluss der Er­kran­kung nicht mög­lich, da es auch Er­krank­te ohne Druck­erhö­hung gibt (Norm­al­druck­glau­kom). Die Dia­gnose kann nur durch eine augen­ärzt­li­che Un­ter­su­chung ge­stellt werden.

HRT
Die Ver­mes­sung der Seh­ner­ven mit dem Hei­del­berg Retina Tomo­gra­phen (HRT) ist ein wesent­li­cher Fort­schritt für Früh­er­ken­nung und Ver­laufs­be­ob­ach­tung des Glau­koms. Mit einem Laser wird der Seh­nerv ver­mes­sen und ein drei­di­men­sio­nales Bild erstellt. Diese Daten kön­nen dann mit einer gesun­den Norm­gruppe ver­gli­chen wer­den und bei Kon­trol­len eine Ver­schlech­te­rung si­cher diag­nosti­ziert wer­den.

GdX
Die GDX Nerven­faser-Ana­ly­se tas­tet die Netz­haut mit pola­risier­tem Licht ab und be­rech­net daraus die Dicke der Nerven­faser­schicht. Diese Wer­te wer­den mit einem Norm­kol­lek­tiv ver­gli­chen und so Aus­sagen über die Schä­di­gung des Seh­nervs mög­lich. Die ge­speicher­ten GDX-Er­geb­nisse ermög­lichen, wie beim HRT, ei­nen Ver­gleich über Jahre hin­weg. Hier­durch kann ob­jek­tiv beur­teilt wer­den, ob das Glau­kom im Lau­fe der Zeit einen Scha­den an den Ner­ven­fa­sern hervor­ruft.

Neben den klas­si­schen Unter­su­chun­gen (Augen­in­nen­druck, Augen­hin­ter­grund, Gesichts­feld und Seh­schärfe) kann die Unter­su­chung mit HRT und GDx wesent­lich dazu bei­tra­gen, ein Glau­kom früh­zei­tig zu erken­nen oder aus­zu­schlie­ßen. Die Mög­lich­keit einer ge­nauen Doku­men­ta­tion zeigt Ver­än­de­run­gen deut­li¬cher und frü­her als mit bis­he­ri­gen Standard­unter­suchungen.

Die Unter­suchungs­ergeb­nisse wer­den in über­sicht­licher Form aus­ge­druckt und dem Pati­enten zur Ver­fü­gung ge­stellt. Die Mes­sung er­folgt in unse­rer Pra­xis berüh­rungs­los und völ­lig schmerz­frei. Lei­der über­nimmt die gesetz­li­che Kran­ken­ver­si­che­rung diese be­währ­te Dia­gnos­tik nicht.

Gerne erteilt unser Pra­xis­team Ihnen nähere Au­künfte.


Pachymetrie (Messung der Hornhautdicke)

Die Horn­haut­dicke hat bei der Bestim­mung des Augen­in­nen­drucks einen wich­ti­gen Ein­fluss auf die Genau­ig­keit der Messung.

Bei einer Horn­haut, die dün­ner ist, wird ein zu nied­ri­ger, bei einer Horn­haut, die dicker als 0,55 mm ist, wird ein zu hoher Augen­in­nen­druck gemes­sen. Dies gibt uns wich­tige zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen bei der Dia­gnos­tik des Glau­koms. Dies kann in Ein­zel­fäl­len zu mehr als +/- 3 mm Hg Abwei­chung vom wah­ren Wert führen.

Im einen Fall wird ein Glau­kom ggf. nicht oder nicht recht­zei­tig erkannt, im ande­ren Fall eine nicht not­wen­dige The­ra­pie ein­ge­lei­tet oder ver­stärkt. Die Mes­sung der Horn­haut­di­cke erfolgt in unse­rer Pra­xis berüh­rungs­los und völ­lig schmerz­frei auf den 1000stel mm genau. Seit 2005 hat die Euro­pean Glau­coma Society die Pachy­me­trie in die Behand­lungs­leit­li­nien für das Glau­kom auf­ge­nom­men und gilt daher als euro­päi­scher Stan­dard bei Vor­sorge und Behand­lung des grü­nen Stars.

Lei­der über­nimmt nur die gesetz­li­che Kran­ken­ver­si­che­rung diese bewährte Dia­gnos­tik nicht.
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